April 21, 2020

Scotty beam me up

… sagte Captain Kirk regelmäßig in einer meiner Lieblingsserien. Er wurde dann „dematerialisiert“ und auf der Enterprise wieder „zusammengesetzt“.

Wikipedia definiert Dematrialisierung anders: „Dematerialisierung ist eine Strategie mit dem Ziel, die Stoffströme stark zu reduzieren, die durch wirtschaftliche Tätigkeit verursacht werden. Dazu soll der Material- und Energieverbrauch des Sozialökonomischen Systems stark verringert werden. Das Ziel ist die Befriedigung menschlicher Bedürfnisse bei gleichzeitiger Reduktion der Umweltbelastung in absoluten Zahlen.“

Dieser Ansatz folgt eher der Aufforderung weniger ist mehr. Das wird angesichts wachsender Bevölkerungszahlen in den Entwicklungs und Schwellenländern nicht funktionieren. Diese Menschen streben nach eben dem materiellen Wohlstand, den wir haben. Wir werden Sie nicht hindern können. Für die Ökobilanz der Erde hätte das katastrophale Folgen. Das zeigen schon die ersten Studien des Club of Rome auf.

Seit Steve Jobs 2007 erklärte „immer einmal wieder kommt ein revolutionäres Produkt daher, dass alles verändert“, hat sich in der Tat viel getan. Das iPhone hat die App Economy eingeleitet. Heute sind bereits viel Dinge, die zuvor als eigen ständiges Produkt vorhanden waren, als App auf einem Smartphone vorhanden. Beispielsweise habe ich früher immer eine Spiegelreflexkamera mit mir herumgeschleppt. Heute habe ich noch eine, nutze die aber nur noch für spezielle Aufnahmen. Die Kameras der Smartphones sind mittlerweile so weit, dass Sie für alltägliche Aufnahmen völlig reichen. Auch diverse Effekte, wie Tiefenschärfe, Öffnungszeiten und Blende lassen sich beeinflussen. Einen kleinen Fernseher sowie die Zeitung habe ich auch auf dem Smartphone. Die Liste lässt sich fortführen.

Dieser Effekt ist eigentlich genau der, den Friedrich Schmidt-Bleek mit der Definition des Begriffs Dematerialisierung erreichen wollte, nur eben mit anderen Mitteln. Digitalisierung führt also zur Dematerialisierung und damit verbesserter Ökobilanz. Wir stellen weniger Produkte her, benötigen weniger Ressourcen und Energie dafür. Demgegenüber steht natürlich der Verlust an Arbeitsplätzen und der hohe Energieverbrauch des Internets – der Digitalisierung.

Offen bleibt, ob Kirk bei dieser Definition auch wieder „zusammengesetzt“ wird.

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